Arnsteiner Bürger-Energie e.G. nimmt AC-Ladesäulen in Betrieb
ARNSTEIN(JM/AJ): Endlich ist es soweit: Die Arnsteiner Bürger-Energie Genossenschaft konnte nun auch jeweils eine sogenannte Typ 2-Elektroladesäule am Cancale-Platz und am Bettendorf-Platz in Betrieb nehmen. Zuvor wurde bereits eine DC-Schnellladesäule am Hofried-Platz (REWE/ALDI/XXX-Parkplatz) errichtet, die schon gut von E-Autofahrern genutzt wird. Allerdings benötigt man für DC-Schnellladesäulen ein Elektroauto mit einem DC-Ladestecker, da die Aufladung mit Gleichstrom erfolgt. Viele, vor allem kleine, Elektroautos verfügen dagegen (nur) über einen sogenannten Typ 2-Anschluß. Darunter versteht man AC-Ladestecker zur Aufladung mit Wechselstrom. Damit diese Elektroautos auch schnell geladen werden können, war es der Arnsteiner Bürger-Energie Genossenschaft wichtig, dass auch die maximale AC-Leistung von 22 kW an den Ladesäulen zur Verfügung steht. Ebenso wichtig war eine einfache Bedienung und vielfältige Bezahlmöglichkeiten. All diese Features sind an der schicken Ladesäulen des Herstellers ALFEN realisiert. Es gibt ein großes Display, das einem alle notwendigen Informationen anzeigt. Und bezahlen kann man mittels Ladekarten verschiedener Anbieter, aber auch einfach mittels Giro-E-Karte und über das Internet mit Kreditkarte und PayPal.
An Typ 2-Ladesäulen müssen die E-Autofahrer ihr Ladekabel selbst mitbringen. Das ist allgemein so üblich, weshalb auch alle E-Autos ein solches Kabel im Kofferraum haben. Für das schnelle Laden mit 22 kW muss sowohl das Auto selbst, aber auch das Ladekabel geeignet sein. Es gibt Kabel für 7 kW, für 11 kW und für 22 kW. Die intelligente Ladesäule misst die Kabel vor dem Laden durch und ermittelt die maximal mögliche Ladeleistung, die dann auch erfolgt, um schnellstmöglich den Akku wiederaufzuladen. Während des Ladevorgangs sind die Kabel verriegelt, können also nicht abgezogen werden.
Im Frühjahr wird zusätzlich eine DC-Schnellladesäule am Cancale-Platz aufgebaut. Die Tiefbauarbeiten und der Netzanschluß sind bereits erfolgt. Auch werden noch Informationstafeln neben den Ladesäulen errichtet werden, die die Technik und die Bedienung erläutern. An den DC-Schnellladesäulen wird dann auch das sogenannte Plug&Charge oder auch Autocharge genannte Laden möglich sein. Hier verbindet man dann einfach sein Auto mit der Ladesäule und das Laden beginnt, ohne dass man irgendwelche Karten dafür benötigt. Allerdings müssen die Autos dafür ausgerüstet sein, und nicht nur die Ladesäulen.
Die Elektromobilität ist eine wichtige Säule des Klimaschutzes und somit der Nachhaltigkeit. Elektroautos sind vollständig emissionsfrei, und sie sind leise. Gerade für die vom Autolärm und den von Autoabgasen geplagte Arnsteiner Innenstadt ist es wichtig, das eine ausreichende Elektroladeinfrastruktur vorhanden ist. Deshalb investierten die in der Energie-Genossenschaft aktiven Arnsteiner Bürger jetzt in die Elektroladesäulen. Die Kosten werden mit rund 75% durch ein Bundesförderprogramm zur Lade-Infrastruktur bezuschusst. Aufgrund der noch geringen Zahl an Elektroautos und aufgrund der Verdreifachung der Stromkosten wird die Amortisation einige Jahre auf sich warten lassen. „Aber wir haben den ersten Schritt gemacht. Wir wollen vorangehen. Eine moderne Stadt zeichnet sich durch Klimaneutralität aus!“, so die Vorstände der Genossenschaft Antje Julke, Franz Eder und Jürgen Meinhardt. Der Strom an den Arnsteiner Ladesäulen stammt zu 100% aus regenerativer Energieerzeugung mittels Photovoltaik, Wind oder Wasserkraft und wird gemeinsam mit anderen Bürger-Energie-Genossenschaft erzeugt und zur Verfügung gestellt.
Infokasten Ladekarten
Die Nutzung einer Ladekarte war bisher die einfachste Möglichkeit, um an einer Elektroladesäule zu bezahlen. Man hält seine Ladekarte einfach vor das „Lesesymbol“ an der Ladesäule, die Ladesäule liest die erforderlichen Daten aus der Karte aus und der Ladevorgang beginnt. Die Daten sendet die Ladesäule an den Betreiber der Ladesäule, der dann die Abrechnung vornimmt.
In Europa existieren verschiedene Anbieter von Ladekarten, die auch jeweils eigene Ladesäulen betreiben. Um ihren Kunden ein möglichst flächendeckendes Angebot zu unterbreiten, schließen die Ladekartenbetreiber untereinander sogenannte Roamingverträge ab und erlauben so den Kunden anderer Ladekartenanbietern das Laden an ihren Ladesäulen. Die Roamingpreise können hierbei durchaus sehr stark variieren. In Europa besitzt ENBW das größte Netz an eigenen Ladesäulen. Für die Arnsteiner Bürger-Energie e.G. hat die Firma LadeGrün die Betriebsführung der Ladesäulen übernommen. Über LadeGrün hat die Arnsteiner Bürger-Energie e.G. mit ENBW und zahlreichen anderen Ladekartenanbietern Roamingverträge abgeschlossen, so dass die Arnsteiner Ladesäulen im größten Ladesäulennetz Europas vertreten sind und leicht gefunden werden können.
Moderne Ladesäulen verfügen zusätzlich über die Möglichkeit einfach und unkompliziert statt mit einer Ladekarte mit der Girokarte zu bezahlen. Die Ladesäulen der Arnsteiner Bürger-Energie e.G. verfügen alle über diese Möglichkeit. An den AC-Ladesäulen ist sie bereits freigeschaltet. An der DC-Ladesäule noch nicht, da noch die Freigabe durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt PTB in Braunschweig aussteht. Diese soll aber in nächster Zeit erfolgen.
Verfasser: Jürgen Meinhardt / Antje Julke